Montag, 24. Oktober 2016

Rezension: Harry Potter und das verwunschene Kind

Harry Potter und das erwunschene Kind
Jack Thorne
Hardcover €19,99
Carlsen Verlag

--------------------------------Spoiler!!!!-----------------------------

Das Abenteuer geht weiter. Harrys Söhne James und Albus sind alt genug um ebenfalls nach Hogwarts zu dürfen. Während James ein guter und gemochter Gryffindor ist, der anscheinend ganz nach seinem Vater kommt, hat es der junge Albus nicht leiht. Als einziger Slytherin in der Familie, fühlt er sich ausgeschlossen und möchte am liebsten gar nichts mit dem Ruhm seines Vaters zu tun haben. Immerhin hat er Scorpius Malfoy als besten Freund, mit dem er sich auch schnell in ein Abenteuer stürzt. Er will mit dem einzigen noch verbliebenen Zeitumkehrer nutzen, um Cedric Diggory vor dem Tod zu bewahren und das Blut von den Händen seines Vaters zu reinigen. Dabei hilft ihnen die unbekannte Delphi, die sich schon bald, als jemand anderes entpuppt, als sie zu sein scheint.


Naja, etwas skeptisch sind ja schon alle gewesen, ob das Script jetzt nochmal raushaut. Ich muss ehrlich sagen, mich hat es sowohl enttäuscht als auch positiv überrascht.
Zunächst einmal das Format, indem das Buch geschrieben wurde; es ließ sich sehr schnell und einfach lesen, was ich niemals gedacht hätte, da die Informationen über die Gefühle und Gedanken nicht wie üblich niedergeschrieben wurden. Jack Thorne hat es dennoch geschafft, in die Dialoge soviel Gefühl und Emotion mit einzubinden, dass ich die übliche Schreibform nicht misste. Es war alles sehr übersichtlich geschrieben und die Anmerkungen am Anfang der Kapitel, boten die nötigen Infos, die man als Leser brauchte.
Nun zum Inhalt: Das Buch bot vielerlei Einblicke in Harrys Kindheit vor Hogwarts. Sowohl der liebevolle Umgang Lily und James´ mit Harry vor deren Tod, als auch Tante Petunias versteckte Trauer über den Tod ihrer Schwester wurden beschrieben. Durch die dauernde Veränderung der Vergangenheit, aufgrund des Zeitumkehrers, werden viele verschiedene mögliche Zukünfte gezeigt, zum Beispiel, die in der Harry tot ist und Lord Voldemort lebt. Oder die, in der Ron  nicht mit Hermine, sondern mit Padma Patil verheiratet ist.
Außerdem, wird sowohl die Familien-Beziehung unter den Potters und unter den Granger-Weasleys gut beschrieben. Womit wir nun auch schon beim nächsten Punkt sind.
Die Charaktere waren allesamt gut wieder zu erkennen. Hermine bleibt die herrische und neunmalkluge Frau, diesmal mit Ron verheiratet, der für meinen Geschschmack für seine über vierzig Jahre zu dumm dargestellt wurde. Ginny ist wie immer zu kurz gekommen, wie immer ist sie die Person am Rande, die ab und zu etwas sagt oder kommentiert. So, aber jetzt zum lieben Harry, den ich leider fast gar nicht wiedererkannt habe. Als nörgeliger, schüchternder, verzweifelter Vater, hatte er mit dem jungen, abenteuerlustigen und mutigem Gryffindor-Schüler nichts gemeinsam. An der Stelle hätte ich mir bitte ein bisschen mehr Realismus gewünscht -.- Teilweise war ich ziemlich genervt von ihm.

Naja, im guten und ganzen ist das Buch eine gute Lektüre
um in die Welt erneut einzutauchen, aber ich würde es wirklich nicht als achten Band bezeichnen, da viele Dinge nicht der Harry-Potter-Logik entsprechen.
Somit bekommt es 4 von 5 Punkten.